Die hohe Kunst bei Social-Media-Texten ist, deinen Content in wenige Sätze zu verpacken. Mit im Gepäck sind Storytelling, Keywords und Headline. Klingt im ersten Moment nach Gehirnjogging. In deinen privaten Posts ist alles erlaubt was gefällt, geht es um dein Business, sieht das digitale Geplauder anders aus.
Was Social-Media-Texte können müssen
Bevor du in die Tasten haust, solltest du dir vorher überlegen, wo die Reise hingehen soll. Die Strategien auf Social-Media-Kanäle sind vielfältig:
Umsatz: Call-to-Action
Reichweite: Like, Lead, Follower
Kommentar: Sichtbarkeit, Expertise
Alles auf einmal natürlich! Wenn es so einfach wäre, bräuchten Unternehmen keine Social-Media- Manager einstellen. Dann könnte es gleich die Postabteilung übernehmen. Zu Beginn solltest du dir überlegen, was deine Community interessiert. Wenn du zum Beispiel einen Blog betreibst über nervige Schwiegermütter-was tun wir dagegen. Macht es wenig Sinn, einen Post zu veröffentlichen über Sonnenbaden in St.Tropez, lies hier mehr … Bleib immer bei deinem Thema, dann entscheide, was dein Post oder Tweet bewirken soll.
Was ist deine Story
Was haben Journalismus und Social-Media-Texte gemeinsam? Die W-Fragen, wer, was, wann und wo. Die Antworten muss dein Post hergeben und möglichst kurz. Schreibe keine Romane, Social Media ist immer schnelle Kost, die gelesen wird zwischen U-Bahnfahrt und Joballtag. Verpacke deinen Content in eine Story, nur wer lebendig schreibt, wird auch gerne gelesen. Deine Leser wollen deine Texte erleben und nicht nur informiert werden. Wer ödes Fachgeschreibsel lesen will, geht Jura studieren.
Was viele Social-Media-Manager nicht verstehen wollen
Fachgeschwafel und Nomen-Parade will niemand lesen. Komponiere deine Texte, Verben sind die erste Wahl. Nicht umsonst werden sie auchTätigkeitswörter genannt. Gegenteiliger Meinungen sind Adjektive keineswegs die falsche Wortwahl. Gezielt eingesetzt kannst du mit Adjektiven lebendiges Kopfkino erzeugen. Nur Redakteure aus der Steinzeit zücken bei Adjektiven sofort den Rotstift. Kein Wunder, dass der Printjournalismus am Ende ist.
Der Anglizismus verbreitet sich auf Social-Media-Kanäle wie alkoholfreies Bier bei der Poolparty. Vor allem auf Business-Netzwerken wie LinkedIn und Xing. Die Texte sollen durch sprachliche Vergewaltigung seriös und professionell rüberkommen. Wenn ich eine Mischkulanz lese zwischen deutschen und englischen Wörtern, passiert eines garantiert nicht- Call-to-Action.
Die deutsche Sprache ist Sprachkunst auf höchster Ebene, vorausgesetzt man beherrscht sie, zollen wir ihr Respekt. Wer geil ist auf die Downing Street, darf gerne auswandern, reduziere deine Fachausdrücke auf Keywords.
Social-Media-Texte, so schreibst du Goethe an die Wand
Am Anfang war das Feuer– die ersten Wörter müssen brennen, um Interesse zu wecken.
Die Kernaussage-was willst du mitteilen? (Nutzen)
Bleib in Erinnerung– mit einem kreativen Ende hebst du dich von der Masse ab. (Fragestellung, Humor, Provokation)
Es sieht auf den ersten Blick komplizierter aus, als es in der Praxis ist. Überlege, welche Texte haben dich zum Call-to-Action verleitet oder zum Schmunzeln gebracht. Was hat dein Interesse geweckt? Aber hüte dich davor, Schreibstile zu kopieren, entwickle deine eigene Art zu schreiben. Nur wer authentisch auftretet, wird auch gerne gelesen. Dein Leserkreis erkennt sofort, ob du ein Original bist oder ein Plagiat!
Schreibtechniken mit Gähnfaktor, wie du auf keinen Fall schreiben solltest
Keine ausgelutschten Zitate und Lebensweisheiten von Opa: Gier ist geil, nichts ist erotischer als Erfolg, Übung macht den Meister oder Geld macht nicht glücklich. Bitte keine Emojis im Text, nur in deiner Betreffzeile sind sie gut aufgehoben. Ein weiteres No-Go sind Wortverstümmelungen und Netzjargon von der Marke Kindergarten: LOL, FUBAR, ROFEL, SUPI … Selbst bei privaten Posts ist Vorsicht geboten.
Das Internet hat ein langes Gedächtnis, ich bin immer überrascht was Menschen von sich alles preisgeben. Private Peinlichkeiten behalte besser für dich. Keine Bilder vom letzten Saufgelage oder Urlaubsgrüße aus der Karibik im Krankenstand. Null Toleranz bei Rassenhass und frauenfeindlichen Anmachsprüchen, sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Flüchtigkeitsfehler tun weh und wirken unprofessionell. Ist leider so. Jeder macht mal einen Fehler, selbst Germanistikvirtuosen. Ich bin ein schneller Schreiber, was Flüchtigkeitsfehler magisch anzieht. Vor allem die Kommaregeln nerven mich wie Sojaschnitzel. In einem meiner Beiträge habe ich statt Sintflut-Sinnflut geschrieben, peinlich, weil ich es nicht nur überlesen, sondern auch veröffentlicht habe. Meine Lektion, in aller Ruhe Satz für Satz und Wort für Wort doppelt zu kontrollieren, bevor ich in Zukunft einen Text veröffentliche.
Der Sinn hinter Social Media ist Traffic zu generieren. Kommunikation in Reinkultur, so wird eine Community gebildet. Einfach nur einen Post absetzten und dann Tschüss, ist Vergeudung von Ressourcen. Tausch dich aus mit deiner Gruppe und entfache eine Diskussion über dein Thema, so führen deine Social-Media-Texte zum Erfolg.
Ein Shitstorm, was du dagegen tun kannst
Wer regelmäßig auf Social Media aktiv dabei ist, wird früher oder später mit unliebsamen Zeitgenossen konfrontiert. Hass, Beleidigungen und Gutmenschen die nur das Haar in der Suppe suchen werden dich finden, leider. Wobei die Strebergilde wenigstens harmlos ist. Mein Rat, lege dir einen Notfallplan zu. Wirst du beschimpft, beleidigt oder bedroht, gibt es nur ein Gegengift: Speichern, blockieren, melden und anzeigen!
Lass dich auf keinen Schlagaustausch mit Schwachköpfen ein, es bringt dir keinen Nutzen. Vergiss nicht, es sind deine Nerven und deine Zeit, die du verschwendest. Wirst du auf einen Fehler hingewiesen, bedanke dich für das konstruktive Feedback und berichtige deinen Patzer. Bleib professionell!
Veröffentlichungen wie am Fließband, Social Media für Profis
Klasse statt Masse. Poste nur, wenn du auch etwas Informatives zu sagen hast. Nichts ist nerviger als Texte ohne Content. Täglich posten ist bei Social-Media-Managern Tagesgeschäft und Fundament für nachhaltigen Erfolg. Hast du weniger Zeit, darf es auch seltener sein. Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Weniger als einmal die Woche sollte es aber nicht sein. Neben der Häufigkeit deiner Posts ist auch der Zeitpunkt entscheidend. Um nicht in der Flut unterzugehen. Die optimale Zeit für Veröffentlichungen sind an Wochentagen ab 18 Uhr, Samstag und Sonntag ganztägig.
Mögen die magischen Worte mit dir sein.